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The Father of the American Folksong Revival

2.Teil Biografie Alan Lomax

Biografie Teil 2

In den folgenden Jahrzehnten setze Alan Lomax seine Arbeit unverdrossen fort. Er unternahm zahlreiche Reisen, z.B. in die Karibik, nach Marokko und immer wieder in den Süden der USA.
Im Jahr 1977 beriet Lomax Carl Sagan, der für die NASA die sogenannte Voyager Golden Record zusammenstellen musste. Die Voyager-Sonde wurde auf eine Reise geschickt, die sie weit über das Sonnensystem hinaus bringen sollte. Für den Fall eines Kontaktes mit außerirdischer Intelligenz sind diverse Zeichnungen und eben diese Golden Record an Board der Voyager. Lomax wählte u.a. Chuck Berry, Louis Armstrong, Blind Willie Johnson, Gesänge der Navajo-Indianer, Pygmäen-Musik, Mozart, Beethoven und Bach.

Alan Lomax war ein Workaholic, der sein ganzes Leben mit Musik füllte. 1937 heiratete er Elizabeth Harold, doch nach 12 Jahren kam es zur Scheidung. Wie alle anderen Frauen in seinem Leben, war auch Elizabeth involviert in seine Arbeit. Sie assistierte ihm auf seinen ausgedehnten Aufnahme-Reisen.
Während seiner Zeit in London lernte er die Folk-Sängerin Shirley Collins kennen. Sie folgte ihm auch in die USA und war an zahlreichen Aufnahme-Sessions beteiligt. Sie war auch dabei, als Lomax den legendären Mississippi Fred McDowell entdeckte. Doch die Romanze endete, als Shirley einen Heiratsantrag ablehnte und nach England zurückreiste.
1961 heiratete Lomax seine zweite Frau Antoinette Marchand.

Als Alan Lomax am 19. Juli 2002 starb, hinterließ er unzählige Aufnahmen und Schriften. Schon früh wurde er in Musikerkreisen zur Legende und viele Entwicklungen in der Musikgeschichte währen anders verlaufen, wenn es Alan Lomax nicht gegeben hätte. Seine Aufnahmen haben einen wichtigen Beitrag zur Entstehung des Rock’n‘Roll  geleistet. Bands wie die Rolling Stones wurden von Muddy Waters und anderen Blues-Musikern beeinflusst, die ohne Lomax überhaupt nicht bekannt geworden wären.
Auch die Weltmusik hätte es ohne den Beitrag von Alan Lomax nicht gegeben. Ohne seine unermüdliche Detailarbeit wären viele Lieder längst vergessen, viele Künstler nie entdeckt worden.

Alan Lomax wird stets als uneitler Zeitgenosse beschrieben, der  seine Leidenschaft mit viel Engagement auf seine Umgebung übertragen konnte. Seine feste Überzeugung, dass alle Kulturen wertvoll sind und sich gegenseitig respektieren sollten, ist besonders bemerkenswert, weil sie zu einer Zeit gebildet wurde, als es noch Rassentrennung gab, und in vielen Teilen der westlichen Welt Unrechtsregime an der Macht waren. Doch der unerschütterliche Glaube an das Gute im Menschen und die Liebe zur Musik haben Alan Lomax immer wieder motiviert, für seine Ideen einzutreten. Seine Arbeit war immer auch politisch, auch wenn Lomax sich nie in einer Partei oder als Aktivist engagierte. Sein Wirken und seine Persönlichkeit sprachen für sich. Er ist damit einer dieser „American Heros“, die heutzutage völlig zu Recht eine große Anerkennung erfahren.

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