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The Father of the American Folksong Revival

Alan Lomax

Biografie 1

Alan Lomax wurde am 15. Januar 1915 als Sohn des Volkskundlers und Musikwissenschaftlers John A. Lomax geboren.  John Lomax hatte 1933 damit begonnen, für die Library of Congress in Washington das bereits vorhandene Archive of American Folk Song auszubauen. Mit seinem ältesten Sohn John und später mit Alan, sammelte John A. Lomax 10 Jahre lang vor allem die Lieder der Afro-Amerikaner in Mississippi, Texas und Louisiana. Auf Baumwollplantagen, aber auch in Gefängnissen nahm er alles auf, was er zu hören bekam.

Alan Lomax hätte eigentlich ab 1931 in Harvard studieren sollen. Doch der Tod seiner Mutter versetzte der Familie einen herben Schlag, der auch Alans Studienpläne durchkreuzte. Sein Vater verfiel in eine tiefe Depression und verlor seinen Job. Nach nur einem Jahr musste Alan Harvard verlassen, da sein Vater die Studiengebühren nicht mehr bezahlen konnte. Er studierte schließlich an der University of Texas in Austin und machte einen Abschluss in Philosophie.

In den Jahren von 1936 bis 1942 arbeitete Lomax im Archive of American Folk als Assistent. Diesen Job hatte er vermutliche durch die guten Beziehungen seines Vaters zur Library of Congress bekommen. Er unternahm in dieser Zeit diverse Reisen durch die USA, um Aufnahmen zu machen.

Seine Arbeit an der Library of Congress endete, weil er in die Armee eingezogen wurde. Doch auch dort ließ ihn die Musik nicht los. Er machte diverse Radiosendungen, die in der BBC und auf amerikanischen Sendern liefen. Als besonderes Meisterstück gilt „The Martins and the Coys“. In dieser Sendung traten u.a. Pete Seeger,Woody Guthrie, Burl Ives, Sonny Terry, Will Geer und Fiddlin' Arthur Smith auf.

Auch nach dem Krieg arbeitet Lomax für Radiosender und trug wesentlich dazu bei, dass es in den USA und in Großbritannien ein Folk Revival gab. In seiner eigenen Radiosendung „Your Ballad Man“, die von 1945-49 landesweit ausgestrahlt wurde, traten Künstler wie Django Reinhardt, Sidney Bechet, Maxine Waters und Wild Bill Davidson auf.

In den 1950er Jahren lebte Lomax in London. Sein Hauptaugenmerk galt nun den Plattenaufnahmen, insbesondere der Anthologie „Columbia World Library of Folk and Primitive Music“, die insgesamt 18 Platten umfasst. Er setzte aber auch seine Aufnahmen fort und konzentrierte sich vor allem auf den irischen Folk. Zudem gründete er seine eigene Band, Alan Lomax and the Ramblers, und nahm mehrere Platten auf. Seine Musik war so populär, dass er sogar bei der BBC auftreten konnte.

Seine Rückkehr nach New York 1959 feierte er mit einem Konzert, das er „Folksong ´59“ nannte. Es fand in der Carnegie Hall statt und es traten Größen wie Muddy Waters, Jimmy Driftwood, Pete Seeger, Memphis Slim und The Cadillacs auf. Dieses Konzert war ein Meilenstein in der Musikgeschichte. Lomax hatte den Anspruch, schwarze und weiße Musik miteinander zu vereinen. Aus seiner Sicht war der Rock’n’Roll eine Symbiose aus beiden Lebenswelten. Das Publikum reagierte skeptisch und es soll sogar Buh-Rufe gegeben haben.

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